Mittwoch, 14. Mai 2014

Unbeschreiblich..

Es ist irgendwie unbeschreiblich gerade, was ich fühle. Es ist ein auf und ab, ein hoch und runter, es ist einfach unbeschreiblich. Nicht unbeschreiblich schön oder unbeschreiblich komisch, es ist einfach nur unbeschreiblich. Ich habe zuvor, ganz am Anfang, diesen Spruch mit der Achterbahnfahrt nie richtig verstanden. Was soll ein Auslandsaufenthalt mit einer Achterbahnfahrt gemeinsam haben? Aber ich glaube ich verstehe es langsam. Verstehe den eigentlich Sinn. Denn ich kann mir irgendwie gerade nicht vorstellen, in 55 Tagen weg zu sein. Weg von meiner Familie und weg von meinen Freunden, die ich Tag für Tag sehe. Es ist unbeschreiblich einfach, die Vorstellung "weg". Weg von allen. Manchmal fühlt es sich an, als würde ich in einem Traum leben und in dem anderen Moment sofort wieder aufwachen. Aber irgendwie kommt da nichts. Ich wache nicht auf und denke mir: "Ach Lea war doch nur ein Traum."

Manchmal kommt meine Mutter zu mir, nimmt mich in den Arm und sagt: "Mensch Lea. Willst du nicht doch daheim bleiben?" Meistens lache ich einfach nur und sage: "Ich komm doch wieder.", um sie zu beruhigen. Aber in jedem einzelnen Moment denke ich wirklich darüber nach. Ich denke darüber nach, wie es wäre doch daheim zu sein, bei meinen Freunden, bei meinen Eltern, bei meiner Familie. Was wäre wenn?

Denn es ist wirklich so, wenn ich öfter darüber nachdenke, dass ich in weniger als 2 Monate am anderen Ende der Welt bin, fühlt sich das so unreal an. So unbeschreiblich.
Es ist ein ganz komisches Gefühl. Ist das Freiheit? Kann man das als frei bezeichnen?
Wenn ja, dann fühlt es sich anders an als gedacht. Es fühlt sich so fremd, so unbeschreiblich an. Das ist glaube ich, dass einzig richtige Wort dafür.

Denn vor einem Jahr, genau um diese Zeit, kam dieser Wunsch in mir auf, meinen Traum in die Wirklichkeit umzusetzen. Und wenn ich jetzt darüber nachdenke, dann kommt mir ein dicker fetter Kloß in meinem Hals auf.
Denn ich realisiere es glaube ich immernoch nicht, dass es bald los geht. Ich bin hier so fest verankert, so fest in meinem Leben drin und kann mir nicht im geringsten vorstellen bald weg hier zu sein. Mein Zimmer wird leer sein. Mein Platz in der Schule wird leer sein. Die Leute, die ich jeden Tag sehe, werden nicht mehr da sein. Oder dieses vertraute Gefühl, wenn ich ins Klassenzimmer komme und ich sehe alle meine Freunde.

Als ich den Vertrag unterschrieb im Juli 2013 und mein Traum sozusagen "besiegelt" wurde, hatte ich keine Ahnung, was mich erwarten würde. Das habe ich jetzt immernoch nicht. Ist das nicht komisch? Ich hatte ein Jahr Zeit, mir bewusst zu werden, dass ich mein zu Hause verlassen werde, aber irgendwie ist es so unreal. Ich verstehe es jetzt immernoch nicht. Es ist für mich so unmöglich. Viellleicht werde ich es erst verstehen bzw realisieren, wenn ich am Flughafen bin und in den Flieger steige. Vielleicht werde ich es erst verstehen, wenn ich zum ersten Mal australischen Boden unter meinen Füßen spüre. Vielleicht werde ich erst zwei Wochen später oder am Ende realisieren, oder erst, wenn ich wieder daheim bin. Ja oder, oder ich werde es nie verstehen. Vielleicht ist es aber auch nur die Ungewissheit, weil ich noch nicht weiß zu welcher Familie ich komme.

Das komische ist, dass ich eigentlich nurnoch auf mein Ziel Australien lebe. Jeden Tag, wenn ich aufwache, denke ich: "Jaa! Ein Tag weniger!" Aber ich glaube das ist falsch. Das ist verdammt falsch. Ich muss die letzten Tage genießen, die ich hier erlebe. Also werde ich das jetzt tun. Leben. Und genießen. Jeden Tag, den ich hier mit meinen Freunden und meiner Familie erlebe.

Aber eine Frage stell ich mir immer wieder: "Kann mir einer mal endlich klar machen, dass es bald los gehen wird?"

                                  "Hello world
                           Hope you're listening
                           Forgive me if I'm young
                                  Or speaking out of turn
                        There's someone I've been missing
                         And I think that they could be
            The better half of me
              They're in their own place trying to make it righ."




Aber dieses ganze Gefühlschaos macht mir eins klar.

Australien du faszinierst mich.

6 Kommentare:

  1. Wunderschön geschrieben!
    Mir ging es auch so, dass ich nicht realisieren konnte, dass ich wirklich für ein halbes Jahr im Ausland leben werde. Ich glaub, so richtig "fest" wurde dieser Gedanke erst, als ich dann in Frankreich angekommen war.
    Ich hab erst in der letzten Woche vor meiner Abfahrt wirklich auf Frankreich "hingelebt". Davor war meine Austauschschülerin noch bei mir und wir haben noch total viel unternommen. Erst als sie weg war, konnte ich es kaum noch erwarten, selbst nach Frankreich zu fahren.
    Ich wünsche dir eine schöne Abschiedsphase und dann viel Spaß bei denen da unten :)
    Liebe Grüße
    Lioba

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Vielen vielen lieben dank!:))
      Ja ich glaub es braucht erst mal seine Zeit, bis man realisiert:"Ich bin jetzt wirklich weg."
      Liebe Grüße:)

      Löschen
  2. Ich bekomme jetzt schon Tränen in die Augen wenn ich nur daran denke... :( ♥

    AntwortenLöschen
  3. Bei mir sind es nur noch 47 Tage *-*

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Erzähl dann bitte wie der Flug war ja?:D
      Davor hab ich nämlich ein wenig respekt;)

      Löschen